Vulkanlandschaft auf Gran Canaria

Die Vulkanlandschaften der Kanaren: Magische Naturwunder

Die Kanarischen Inseln, im Atlantik vor der Küste Nordafrikas gelegen, beeindrucken durch eine Vielfalt an spektakulären Landschaften. Zwischen grünen Bergtälern, schwarzen Stränden und kargen Hochebenen begegnet man einer Natur, die zugleich rau, geheimnisvoll und faszinierend ist.

Unter den zahlreichen Naturwundern stechen die Vulkanlandschaften besonders hervor: Ihre bizarren Felsformationen, schwarzen Sandstrände, zerklüfteten Krater und dampfenden Fumarolen machen die Kanaren zu einem Paradies für Naturfreunde, Geologen und Abenteurer.

In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die faszinierendsten Vulkanlandschaften der Kanaren – magische Orte, an denen man die Urgewalt der Erde hautnah spüren kann.

1. Teide-Nationalpark (Teneriffa)

Der Teide-Nationalpark auf Teneriffa, ein UNESCO-Weltnaturerbe, beherbergt den höchsten Berg Spaniens: den imposanten Pico del Teide. Mit einer Höhe von 3.715 Metern thront er majestätisch über der Insel und ist von einer surrealen Vulkanlandschaft umgeben, die an eine Mondlandschaft erinnert.

Schwarze Lavafelder, Krater, bizarre Gesteinsformationen und eine erstaunlich anpassungsfähige Flora und Fauna machen diesen Nationalpark zu einem der größten Naturhighlights der Kanaren. Besonders im Morgenlicht leuchten die Felsen in warmen Farben, und im Winter ist der Gipfel manchmal sogar mit Schnee bedeckt – ein seltener, aber spektakulärer Anblick auf einer Insel mit 20 Grad im Tal.

Teide Nationalpark auf Teneriffa (Bild: © Stephan Römer)
Teide Nationalpark auf Teneriffa (Bild: © Stephan Römer)

Tipps für Ihren Besuch:

  • Seilbahnfahrt auf den Gipfel: In nur acht Minuten bringt die Seilbahn Besucher auf 3.555 Meter Höhe. Für den letzten Abschnitt bis zum Gipfel ist eine Genehmigung erforderlich, die Sie vorab online reservieren sollten.

  • Wanderungen und Sternenbeobachtung: Der Teide-Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer. Besonders am Abend verwandelt er sich in eine der besten Regionen Europas zur Sternenbeobachtung – dank klarer Luft, geringer Lichtverschmutzung und einer spektakulären Kulisse.

2. Nationalpark Timanfaya (Lanzarote)

Lanzarote ist bekannt für seine vulkanische Landschaft, die besonders im Nationalpark Timanfaya beeindruckt. Die sogenannten "Feuerberge" entstanden bei einem Ausbruch im 18. Jahrhundert, der über sechs Jahre andauerte. Heute zieht der Nationalpark mit seinen roten, braunen und schwarzen Lavafeldern sowie dampfenden Fumarolen jährlich tausende Besucher an. Die dampfenden Fumarolen und die schwefelhaltige Luft schaffen ein fast außerirdisches Ambiente. Hier fühlt man sich, als würde man über den Mars spazieren.

Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote
Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote

Highlights im Timanfaya-Nationalpark:

  • Montañas del Fuego: Bei einer geführten Busfahrt erleben Sie die Vulkanlandschaft hautnah. Der Guide erklärt eindrucksvoll die Geschichte, die Temperaturen unter der Erde (stellenweise bis zu 600 °C!) und die geothermischen Phänomene. Auch spannende Details über die Geschichte und die geothermische Aktivität des Vulkans erfahren Sie hier.

  • Kulinarisches Erlebnis: Im Restaurant El Diablo können Sie Speisen genießen, die auf einem vulkanischen Grill gegart werden – die Hitze stammt direkt aus dem Erdinneren. Ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art!

3. Caldera de Taburiente (La Palma)

La Palma, auch bekannt als "Isla Bonita", ist die grünste Insel der Kanaren und beeindruckt durch die Caldera de Taburiente. Dieser 1.500 Meter tiefe Vulkankrater ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Die Caldera de Taburiente ist von Wäldern und Wasserfällen umgeben und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus Sie atemberaubende Panoramablicke genießen können.

Die Region gehört zum gleichnamigen Nationalpark und ist ein Paradies für Wanderer, Naturfotografen und alle, die Ruhe inmitten unberührter Natur suchen.

La Palma - die grüne Insel der Kanaren
La Palma - die grüne Insel der Kanaren

Highlights der Caldera de Taburiente:

  • Wanderungen: Die Region bietet zahlreiche Wanderwege. Die "Ruta de los Volcanes" führt entlang einer Reihe von Vulkanen und ist eine der beliebtesten Strecken auf La Palma.

  • Roque de los Muchachos: Mit 2.426 Metern ist dies der höchste Punkt der Insel und bietet einen spektakulären Blick über die gesamte Caldera und bis hin zu den Nachbarinseln an klaren Tagen. Hier befindet sich auch das Observatorium, ein Highlight für Sternenfans.

4. Cumbre Vieja (La Palma)

Der Cumbre Vieja ist durch die Vulkanausbrüche im Jahr 2021 zu trauriger Berühmtheit gelangt. Wochenlang floss Lava über die Hänge La Palmas, zerstörte Ortschaften und schuf zugleich neues Land – ein sichtbares Zeugnis der unbändigen Kraft der Natur.

Heute ist das Gebiet wieder zugänglich und ein einzigartiges Zeugnis geologischer Veränderung.

Besucher-Tipps:

  • Geführte Touren: Lokale Guides bieten Touren durch die betroffenen Gebiete an. Dabei erfahren Besucher nicht nur wissenschaftliche Fakten, sondern auch berührende Geschichten der Menschen, die hier lebten.

  • Landschaft im Wandel: Die erkaltete Lava, neue Küstenabschnitte und fruchtbare Aschefelder zeigen, wie lebendig die Kanaren geologisch sind – ein faszinierendes Naturerlebnis.

5. Vulkanische Höhlen auf Lanzarote: Cueva de los Verdes & Jameos del Agua

Neben den beeindruckenden Vulkanfeldern hat Lanzarote auch eine unterirdische Seite: Die Cueva de los Verdes und die Jameos del Agua gehören zu den schönsten Lavahöhlensystemen der Welt.

Diese Tunnel entstanden durch den Ausbruch des Vulkans Monte Corona vor rund 5.000 Jahren. Heute sind sie teils begehbar – teils sogar zu Kunstwerken umgestaltet.

Highlights:

  • Cueva de los Verdes: Eine geführte Tour führt Sie durch das beeindruckende Höhlensystem, in dem Sie mehr über die geologischen Prozesse erfahren, die zur Entstehung der Höhlen führten. Die Beleuchtung und Akustik schaffen eine mystische Atmosphäre.

  • Jameos del Agua: Der Bereich wurde von César Manrique in ein Kunstwerk verwandelt, das aus einem natürlichen See, einem Konzertsaal und tropischen Gärten besteht.

6. Roque Nublo (Gran Canaria)

Mitten im Herzen Gran Canarias erhebt sich der Roque Nublo – ein 80 Meter hoher Basaltmonolith, der als Wahrzeichen der Insel gilt. Er entstand vor Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und ist heute ein Symbol für die Naturgewalt der Kanaren.

Der Felsen diente den Ureinwohnern als heiliger Ort und bietet einen grandiosen Rundblick über die Insel, besonders bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Landschaft in warme Farben taucht.

Roque Nublo auf Gran Canaria
Roque Nublo auf Gran Canaria

Aktivitäten und Tipps:

  • Wanderungen: Die Wanderung zum Roque Nublo ist leicht bis mittelschwer und führt durch duftende Kiefernwälder. Der Ausblick auf die umliegenden Bergketten ist spektakulär. Besonders beeindruckend ist der Sonnenuntergang von hier aus.

  • Aussichtspunkte: Es gibt zahlreiche Miradores (Aussichtspunkte), von denen Sie die beeindruckende Landschaft bewundern können. An klaren Tagen haben Sie von hier sogar einen Blick auf den Teide auf Teneriffa.

7. Vulkanische Strände und Küstenformationen

Die Vulkanlandschaften der Kanaren enden nicht an den Kratern und Bergen. Auch die Küsten sind von vulkanischer Aktivität geprägt, mit Stränden und Felsformationen, die in ihrer Form und Farbe einzigartig sind.

  • Schwarze Sandstrände: Die vulkanischen Inseln bieten einige der schönsten schwarzen Sandstrände der Welt, wie zum Beispiel den Playa de Benijo auf Teneriffa oder den Playa de Nogales auf La Palma. Diese Strände bieten eine faszinierende Kulisse und sind ein Muss für Strandliebhaber.

  • Los Hervideros (Lanzarote): Diese beeindruckenden Küstenformationen entstanden durch abgekühlte Lavaströme, die ins Meer flossen. Bei starker Brandung spritzt das Wasser durch die Felsspalten und erzeugt ein beeindruckendes Schauspiel.

Fazit: Vulkanlandschaften der Kanaren – Ein unvergessliches Erlebnis

Die Kanarischen Inseln bieten durch ihre vulkanischen Ursprünge eine atemberaubende Vielfalt an Naturwundern, die man so nur selten an einem Ort findet. Ob auf den hohen Gipfeln des Teide, den zerklüfteten Kratern der Caldera de Taburiente oder den schwarzen Stränden, die Kraft der Vulkane ist überall präsent.

Ein Urlaub auf den Kanaren ist deshalb viel mehr als nur ein Badeurlaub. Es ist eine Gelegenheit, die faszinierende Geologie der Erde hautnah zu erleben und sich von der spektakulären Schönheit dieser magischen Inseln verzaubern zu lassen.